Projektbeschreibungen 2014

Energieberg Georgswerder - lnsektenmonitoring am Lichtband

Behörde für Stadtentwicklung und Umwelt, Amt für Umweltschutz, Hamburg.

Im Rahmen der IBA Hamburg wurde ab März 2013 die Deponie Georgswerder als Projekt „Energieberg Georgswerder“ für den Publikumsverkehr geöffnet. Teil des Projektes war die Errichtung einer Aussichtsplattform im Kuppenbereich in Form eines Rundwegs („Horizontweg“). Um diesen als „Landmarke“ aus der Ferne sichtbar zu machen, wird der Handlauf ab Einbruch der Dämmerung jeweils für 2 Stunden indirekt mit Hilfe von LEDs (max. 4.000 K) beleuchtet.

Um die Fragen zu klären, ob und welche (ggf. gefährdeten) Insekten von der Be-leuchtung angezogen werden und unter welchen Bedingungen die Beleuchtung als Lichtfalle wirken könnte, wurde im ersten Betriebsjahr ein Monitoring zur Beleuchtung mit LEDs als Auflage im Rahmen des Planfeststellungsbeschlusses bestimmt. Darüber hinaus sollte geprüft werden, ob eine Beurteilung der von der Planfeststellungsbehörde geforderten Aussagen auch ohne die beiden ausstehenden Begehungen (September und Oktober zur Erfassung des Herbstaspektes) möglich ist.

Untersuchungsgebiet

Das Projektgebiet „Energieberg Georgswerder“ liegt auf der Hamburger Elbinsel Wilhelmsburg, nordwestlich des Autobahndreiecks Hamburg Süd. Das etwa 45 ha große Gelände wird durch einen ca. 40 m hohen, künstlich aufgeschütteten, ehemals als Mülldeponie genutzten Hügel geprägt. Der hier untersuchte „Horizontweg“ mit dem Lichtband erstreckt sich über eine Gesamtlänge von ca. 920 m über dessen Bergkuppe.

Ergebnisse

Insgesamt konnten während der Untersuchung 82 Arten mit 222 Individuen aus 8 Ordnungen aufgenommen und auf Artniveau bestimmt werden, darunter ein Individuum der nach Roter Liste Hamburgs und der BRD vom Aussterben bedrohten Art Eupithecia irriguata. Die Anzahl der festgestellten Arten und Individuen schwankt im jahreszeitlichen Verlauf, wobei mit dem Anstieg der Artenzahl auch die Zahl der Individuen zunimmt. Im Mai 2013 wurden lediglich 2 Individuen aus 2 Arten dokumentiert. Höchstwerte wurden Ende August 2013 mit 78 Individuen aus 28 Arten erreicht. Entlang des gesamten Horizontwegs wurden nachtaktive, flugfähige Insekten dokumentiert wobei jedoch teilweise erhebliche Schwankungen in der Frequentierung einzelner Abschnitte festzustellen sind. Die Verteilung der Insekten entlang des Lichtbandes unterliegt allerdings mehreren Faktoren. Neben der Anflugrichtung spielen Wettereinflüsse eine maßgebliche Rolle. Es ist davon auszugehen, dass die Insekten das Lichtband zwar aus allen Himmelsrichtungen anfliegen, jedoch vermutlich eine leicht erhöhte Tendenz zum Anflug aus Norden und Osten besteht.